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Kürbis-Brokkoli-Feta Auflauf

Bunt, herbstlich, herzhaft: nicht nur die Blätter nehmen neue Farben an, auch unser Essen bekommt im Herbst oft eine neue Farbpalette. Bei mir liegt das normalerweise am Kürbis… Butternut ist so schön orange :)

Schon wieder über Auflauf, Kürbis, Brokkoli oder sowas zu schreiben, ist mir aber zu langweilig. Daher soll es heute mal, wie wir überhaupt entscheiden, was wir Samstag für Samstag so drehen.

Ehe ist…

… wenn zwei Menschen sich bis an ihr Lebensende gegenseitig fragen, was sie heut Abend essen wollen.

Das klingt total lieblos, entspricht aber irgendwie schon der Wahrheit. Und vor allem: wenn man ein bisschen aufeinander achtet, dann ist das weder lieb- noch leidenschaftslos.

Bei uns ist das auch so, aber wir haben meistens zumindest ein kleines Spaß dabei. Ich hab aber kein genaues Rezept, warum das so ist.

Ich: „Schatz, ich sollt jetzt dann einkaufen gehen. Hast du irgendwelche Wünsche?“ Vroni: „Hm nö aktuell nicht. Was Leichtes.“ Ich: „Ok. Oder gibt's irgendwas, was du heut NICHT essen willst?“ Beide: „Tunfisch!“ (Ich mag Tunfisch, Vroni ist allergisch, die Antwort ist immer die gleiche.) Vroni: „Buntes Gemüse und ein Protein dazu?“ Ich: „Ich gugg mal was mich anspringt.“ Vroni: „Deal.“

Das klingt nicht nach einem produktiven Gespräch, aber da sind tatsächlich wichtige Dinge festgelegt worden.

  1. Vroni hat keine besondere Präferenz, d.h. ich hab ziemliche Entscheidungsfreiheit – egal in welche Richtung. Beschweren is‘ ab jetzt nich‘ mehr! Das zumindest ist mein erster Eindruck, bis ich beim Einkaufen darüber nachdenke.
  2. „Was Leichtes“ bedeutet, dass es gemüselastig sein soll. Nicht zu viele Milchprodukte, nicht zu viel Fleisch oder Fisch. Aber nicht zwangsläufig veggie. Zuviel Mipro oder Käse ist auch nicht mehr „leicht“. Und auch wichtig: es soll zwar lecker sein, aber kein Soulfood, bei dem wir essen bis nix mehr da ist (Chicken Wings, Kürbispommes, Fathead-Pizza… so Zeug fällt dann aus). Lecker genug um sich darauf zu freuen, nicht geil genug um sich dran zu überfressen.
  3. „Buntes Gemüse und ein Protein dazu“ gibt dann doch einen gewissen Rahmen vor. Es wird keine Suppe, keine Pizza (wie schon erwähnt), kein Rührei, aber auch nicht Brotzeit mit Knäcke. Wir bewegen uns also rund um Pfannengerichte aus Gemüse mit etwas Hack, Speck, Pute oder Huhn oder auch ofengeröstetes Gemüse mit einem Lachsfilet aus der Pfanne oder ein anderes Stück gebratenes Fleisch oder Fisch. Auch Garnelchen sind denkbar.
  4. Die Tatsache, dass nicht über Salat gesprochen wurde, belässt diese Frage im Default-Mode: Salat ist ein impliziter Bestandteil der vollständigen Mahlzeit, kann aber in seltenen Fällen auch mal übersehen werden. Wäre er explizit genannt worden, besteht diese Option nicht mehr. Beispiel: „Blattsalat mit bissl Feta wär heut iwi nice.“ bedeutet soviel wie „Ich will heute auf jeden Fall irgendeinen Salat mit Feta-Käse.“ Die Verwendung des Wortes „Blattsalat“ bedeutet lediglich, dass reiner Gurkensalat mit Feta nicht der Vorstellung entspricht. Weitere Komponenten sind absoluter Standard, im Regelfall mindestens Tomaten und Gurken, zusätzlich oft Paprika, Oliven und ein paar andere Dinge – je nach dem wieviel Raum der Salat in der Mahlzeit einnehmen soll. Die Wendung: „Salat… kannst mitbringen, wenn du einen willst.“ bedeutet „Ist ok, brauch ich aber nicht unbedingt. Und wenn, dann nur einen kleinen. Feta, Mozzarella oder was anderes Gehaltvolles sollte nicht drin sein.“. Wenns keinen Salat gibt, isses auch nicht schlimm.
  5. Nachspeise wurde nicht genannt und wird nicht erwartet. Auch hier hat keine explizite Ablehnung stattgefunden – dennoch wäre z.B. ein Beerenquark als Überraschung geeignet. Die Vorgabe „Leicht“ wird dadurch aber mit hoher Wahrscheinlichkeit verfehlt.
  6. Vroni mag immer noch keinen Tunfisch.

Wenn man sich also für die Kommunikationsprotokolle, die sich über die Jahre entwickelt haben, interessiert, dann kann der Entscheidungsprozess des täglichen Abendessens echt spannend werden.

Ja, ich bin ein Nerd. Leb damit.

Ganz anders funktioniert aber die Entscheidung, was wir denn diesen oder jeden Samstag so als Rezept bringen.

Viele Faktoren und doch keine Ahnung

Es kann schon frustrierend sein. Was will der Blogleser? Was will der YouTube-Zuschauer? Was will Google und der Algorithmus? Evergreen Content, Trend oder Saisonales?

Wenn wir Antworten hätten, dann wären wir stark im Vorteil. Wir können jede Woche ein virales Video platzieren. Haben wir aber nicht und können wir nicht. Aber wir können immer schön raten, was grade interessant sein könnte.

Der Entscheidungsbaum sieht dabei ungefähr so aus:

Was gabs in den letzten Wochen? Gekocht, gebacken, süß, herzhaft, cremig, Nachspeise, Snack, Beilage, Hauptgericht, warn oder kalt? Wir brauchen Variation.

Befinden wir uns in einer bestimmten Zeit? , Ostern, Hochsommer, Halloween, naht der Valentinstag oder brauchen wir ein Silvesterrezept? Müssen wir irgendwas beachten oder vorbereiten?

In welcher Jahreszeit sind wir, was hat gerade Saison? Ist gerade Kürbiszeit oder Spargelzeit? Erdbeeren?

Auf was haben wir überhaupt Lust? Das ist bei uns auch ein großer Faktor, wir machen das ganze ja auch für uns :)

Haben wir offene, eventuell mehrfach wiederholte Wünsche aus der Community, denen wir entsprechen können oder sollten?

Wieviel Zeit haben wir? Ein komplexes Gericht mit vielen Wartezeiten kann gern mal 4-6 Stunden Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere, wenn auch mal was abkühlen oder gefrieren muss. Und wenn wir schon dabei sind: können wir einzelne Schritte vorfertigen, um die Wartezeiten zu verkürzen?

Und noch einige andere Faktoren, die sich ganz individuell ergeben können. Müssen wir aufgrund der anstehenden Termine vielleicht mehr als ein Video am Drehtag einplanen? Oft sind es 2 oder 3. Dann muss eingekauft werden und spontan entscheiden werden, welche Zutaten man eventuell austauschen kann, weil ich mal wieder nicht alles bekommen hab…. und so weiter.

Gibt viel zu beachten.

Kurz und bündig

Natürlich kann man diesen Prozess, genug Erfahrung vorausgesetzt, auch ziemlich schnell gestalten.

  • Herbst? Fenster checken Herbst.
  • Kürbiszeit. Haben wir in letzter Zeit schon Kürbis gehabt? Nö? Gut.
  • Letzte Woche gabs Nachspeise. Also können wir jetzt backen oder kochen.
  • Wer is dran? Nico. Also kochen.
  • Was geht gut? Aufläufe. Der Brokkoli-Feta-Auflauf geht echt gut. Brokkoli. Kürbis. Feta. Auflauf.
  • Klingt gut.
  • Dann kommt die Restentwicklung nach Gusto und Laune. Das Ergebnis ist dann das untenstehende.

Die restlichen Punkte fallen in solchen Fällen recht schnell weg. Es ist kein mehrstufiges Rezept, muss nix kühlen und kaum was vorbereitet werden. Wenige Zutaten heißt auch easy einkaufen.

Der Entscheidungsprozess war in diesem Fall ungefähr 10 Minuten lang – damit kann ich leben.

Tja und dann ist der Drehtag da, ich gehe einkaufen und wir wuppen das Rezept. Und DANN hoffen wir inständig, dass ihr das genau so geil findet, wie wir. War nämlich echt lecker.

Liebe Grüße,
Nico

Kürbis-Brokkoli-Auflauf mit Feta

3.71 von 27 Bewertungen
Rezept von Avatar-FotoNico
Bunter und herbstlicher Kürbisauflauf mit Baumgemüse (Brokkoli), Feta, Speck und Sahnesauce. Eine rote Chilischote für den Kick rundet das Gericht ab.
KategorieAuflauf
Zubereitung: 1 Stunde 30 Minuten
Gesamt: 1 Stunde 30 Minuten
Nährwerte (pro Portion)
Kalorien: 762 kcal
Kohlenhydrate: 22.5 g
Protein: 31 g
Fett: 60 g
Ballaststoffe: 7 g
prozentuale Verteilung
Kohlenhydrate: 11.9 %
Protein: 16.4 %
Fett: 71.8 %
Portionen 4 Portionen

Zutaten

  • 600 g Butternusskürbis (oder anderer Kürbis nach Geschmack)
  • 1 Kopf Brokkoli (frisch (TK wird matschig))
  • 1 Gemüsezwiebel (ca 150-200 g)
  • 300 g Speck
  • 1 Zehe Ackerknoblauch (oder 4 normale Zehen)
  • 400 g Sahne
  • 200 g Feta
  • 1 Chilischote (rot)

Anleitungen
 

  • Kürbis schälen (wenn nötiund würfeln (1-2 cm Würfel). Salzen, pfeffern und im Ofen bei 180°C für 30-40 Minuten rösten. Butternut ist soweit fertig, wenn er nicht mehr hart ist und leicht Röststellen hat, Hokkaido ganz ähnlich (geht nur schneller).
  • Brokkoli putzen und in kleine Röschen zerteilen. Die richtige Größe ist die, die du ohne weiteres Zerschneiden essen wollen würdest.
  • Gemüsezwiebel so fein oder grob würfeln, wie du magst - bei mir wird das immer sehr grob. Speck unter dem selben Gesichtspunkt würfeln.
  • Knoblauch und Chilischote hacken.
  • Speck und Zwiebeln in etwas Bratfett anrösten (ich hab ausgelassenes Fett von den Speckschwarten genommebis braune Stellen zu sehen sind.
  • Knoblauch und Chili zugeben, kurz anschwitzen und mit Sahne ablöschen. Bodensatz abkratzen, das ist Geschmack. Großzügig pfeffern und 5 Minuten einköcheln.
  • Brokkoli und gerösteten Kürbis mischen und mit dem Sahne-Speck-Gemisch übergießen und gut mischen.
  • Feta gleichmäßig darüberbröseln und bei 180 °C im Ofen garen, bis Brokkoli und Feta braune Stellen haben.
  • Direkt servieren! GUDN!

Video

Keyword , Low Carb Kürbis Auflauf

Hinweis zu den Nährwerten

Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.

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Über Nico

Avatar-FotoNico ist Ernährungsberater, zertifizierter Fastenleiter und -Experte. Er ernährt sich selbst seit 2014 Low Carb mit ketogenen Phasen. Bisher hat er damit über 40 kg abgenommen und hilft anderen, ihre durch Ernährungs- und Lebensstiländerungen zu verbessern.

Weiterbildungen: Ernährungs- und Gesundheitsberater (Isolde Richter), Fastenleiter (Isolde Richter)

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Bewerte das Rezept:




Kerstin

Friday 20th of November 2020

Megalecker, gerade zum Abendessen verputzt und wird definitiv nicht das letzte Mal unsere Gaumen geschmeichelt haben. Danke Ihr Beiden- ihr seid Klasse! LG aus Erding Kerstin

Jürgen

Sunday 29th of September 2019

Danke für das tolle LowCarb Rezept. Der Auflauf schmeckt toll und kann mit Gewürzen und Kräutern schön abgewandelt werden. Schönes solides Basis-Rezept. VG Jürgen

Angi

Saturday 28th of September 2019

mhmm - also was is daran noch Low-Carb, geschweige denn Keto?

Nico

Saturday 28th of September 2019

Keto hat niemand behauptet... und was dein Problem mit LC ist, verstehe ich ehrlich gesagt nicht? 23 g KH pro Portion (nicht pro 100g) sind locker flockig im Budget der meisten LCer. Die meisten bewegen sich zwischen 50 und 80g am Tag (statt 300g+ wie der Durchschnittsdeutsche).

Dir steht es aber jederzeit frei, etwas zu kochen, das deiner Auslegung von Low Carb entspricht :)

viele Grüße Nico