Tolle Krume, fast knusprige Kruste, schmeckt nicht nach Ei und kaum nach Mandeln. Und man verwechselt sie auch geschmacklich nicht mit Kuchen. So nah waren wir noch nie an richtigen Brötchen oder Semmeln. Oder besser Vroni – ich bin ja bei sowas nie beteiligt, sondern nur Mitesser.
Neue Low Carb Burgerbrötchen (lecker)
Vroni hat's wieder getan, die hat neue Semmeln gemacht. Wir verkleiden und bezeichnen sie als Burgerbrötchen, aber du kannst sie natürlich auch für jede andere Brötchenapplikation verwenden. Frühstück, Pausenbrot, grillen – völlig egal, das klappt alles!
Wir haben gestern zu unserer Gazpacho zum Abendessen sogar knusprige Croutons draus gemacht. Hat gut geklappt und war wirklich lecker.
Leider mussten wir für dieses Rezept ein paar Extrazutaten verwenden, um die Konsistenz richtig hinzubekommen. Normalerweise halten wir ja speziell beim Backen die Zutatenlisten eher knackig kurz – aber es lohnt sich halt wirklich.
Heute gibts die Brötchen bei uns in der vorgesehenen Art zum Abendessen. Als Burger. Vielleicht gibts sogar ein Bild davon, mal sehen. Aber wie war das jetzt mit den Nachbauten. Soll man nicht weniger Brot und Brötchen essen? Oder am besten gar keine mehr?
Die Sache mit den Nachbauten
Wir erzählen ja seit Jahren einerseits, dass Nachbauten nicht unbedingt so super viel Sinn ergeben, wenn man schon eine Ernährungsumstellung macht. Weil man soll sich ja an neues Essen gewöhnen, ist ja eine Umstellung.
Auf der Seite halten wir uns ja selber nicht konsequent an diesen Gedankengang. Warum eigentlich nicht Ich hab da so meine eigene Theorie und das steckt auch ein bisschen drin, warum wir Nachbauten ja DOCH irgendwie brauchen.
Das Problem der “Hardliner”
Hier wird oft und viel geschimpft, vor allem von den Hardlinern, von den Idealisten. Brot ist böse, Kuchen soll man auch nicht essen und wer auf Gottes Erden braucht schon Pizza?? Sowas lesen und hören wir durchaus öfter.
Die Begründung ist, dass man sich ja an “neue”, “ursprüngliche” oder wahlweise auch “notwendige” Nahrungsmittel gewöhnen soll und alles, was in irgendeiner Weise an die alten, bösen Industrielebensmittel erinnert, muss ausgemerzt und vergessen werden. Sonst wird die Abhängigkeit danach nie gebrochen.
Nachvollziehen kann ich das im Prinzip, auf rein psychologischer Ebene. Es funktioniert aber leider nur für einen minimalen Anteil aller Menschen. Das sind die Leute, die mental in der Lage wären, in einer großen Blockhütte im Wald eine große Kommune zu gründen und dann dort von natürlicher Landwirtschaft und ein bisschen Jagd zu leben. Idealisten, die für eine bestimmte Vorstellung von ihrer Welt (oder einem begrenzten Ausschnitt davon) die nötigen Konsequenzen ziehen und dann danach handeln. Daran ist nichts Falsches, wer das will und kann – bitte, mach doch.
Trotzdem bleibt es Prinzipienreiterei und eine selbstgemachte Fathead Pizza aus guten Zutaten ist kein schlechtes Lebensmittel, nur weil es Pizza ist. Sie ist nur ein Symbol für die “alte Ernährungsweise” und DA liegt das Problem der Hardliner.
Low Carb Nachbauten für Fortgeschrittene
Aus unserer Sicht können auch fortgeschrittene Low Carber so viele Nachbauten essen, wie sie wollen. Entscheidend ist die Zusammensetzung, sonst nichts. Wenn die Makros und die Qualität stimmen, dann ist alles fein.
Aus unserer Erfahrung sind gerade die fortgeschrittenen Low Carber und Ketarier viel zielorientierter und deutlich weniger fanatisch als die Anfänger. Hier wird nicht mehr darauf geachtet, ob grüne Bohnen laut Programm nun gegessen werden dürfen oder nicht. Nach einem Jahr neuer Ernährung weiß man, ob die einen aus der Ketose werfen oder nicht und pfeiff auf das Regelwerk.
Und man kann den Unterschied zwischen Kuchen mit Mandelmehl und Zuckerersatz und einer traditionellen Schwarzwälder durchaus erkennen. Wenn du ein Jahr oder länger umgestellt hast, dann sagt dein Gehirn nicht mehr “Ach ich hab ja den einen Kuchen gegessen (ohne Zucker), also kann ich jetzt auch noch vom anderen essen (mit Zucker). Ist ja beides Kuchen!”.
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Andere Nachbauten haben halt auch einfach eine gewisse praktische Funktion. Ich muss niemandem erklären, wofür Brot und Brötchen verwendet werden. Pausenbrote, Burgersemmeln, Croutons und all die schönen Dinge. Warum sollten wir DARAUF verzichten, nur weil es sehr ähnliche Lebensmittel auch in ungesund gibt?
Das ist ja, wie wenn man sagt: ich esse kein gesundes, artgerechtes Weidefleisch, nur weil auch Fleisch aus Massentierhaltung existiert und ich das (berechtigterweise) ablehne. Ist ja beides Fleisch.
Oder ich spreche nicht mit meinem netten Nachbarn, nur weil auf der anderen Seite ein doofer Nachbar wohnt, den ich nicht mag. Sind ja beides Nachbarn.
Oder: ich esse keinen leckeren und kohlenhydratarmen Kuchen, nur weil es auch mehl- und zuckerhaltigen Kuchen gibt.
Oder: Weizenbrötchen doof, also alle Brötchen doof.
Ob das so sein muss, darfst du selber entscheiden :) Wir haben aber unsere Entscheidung FÜR UNS getroffen.
Rezepttipp
Low Carb Nachbauten für Anfänger
Bei den Anfängern oder noch früher, bei den Interessenten unserer Ernährungsform ist das noch ein bisschen anders gelagert. Hier ist die Frage, wie wir uns nach außen präsentieren wollen. Aktuell sieht die Darstellung von Low Carb und Keto ja ungefähr so aus:
Wir ernähren uns gesund, indem wir auf einige Lebensmittel verzichten.
Wir essen
- keinen Zucker
- keinen Honig
- kaum bis gar keine künstlichen Süßstoffe
- kein Getreide (Weizen, Mais, Reis, Hafer, Dinkel…)
- keine Getreideprodukte (Brot, Nudeln, Cornflakes, Teige aller Art…)
- kein Pseudogetreide (Quinoa, Bulgur…)
- keine Kartoffeln und keine (oder kaum) Süßkartoffeln
- keine Fertiggerichte
- kaum bis keine vorverarbeitete Nahrung
- nur ausgewählte Obstsorten
- keine stärkelastigen Gemüsesorten
- fast keine Pflanzenöle
- keine gesüßten Getränke (egal ob Zucker oder Süßstoff)
- …
Und dann werden wir schlank und gesund.
Was ich sagen will: wir definieren unsere Ernährungsform über Verbote und Ausschlüsse. Die übliche Frage von Außenstehenden ist immer “Was kannst du denn dann überhaupt noch essen??”. Ich kann das verstehen, wenn ich mir die obige Liste anschaue, dann sieht das nicht besonders sexy aus. Also überhaupt nicht.
Dass die Ernährung nicht schlimm ist und auch nicht langweilig oder stark eingeschränkt ist, weiß jeder, der eine Weile dabei ist und isst wie wir. Nach außen getragen wird aber nur die Restriktion, eine negative Auflistung.
Ganz ehrlich, wenn ich damals vor 5 Jahren nicht stark lebensverkürzende Konsequenzen in Aussicht gestellt bekommen hätte, wenn ich nichts ändere, dann hätte ich vermutlich jedem den Vogel gezeigt, der mir mit dieser Liste gekommen wäre.
Aber das ist unsere Außendarstellung. Und DARAN müssen wir arbeiten. Weil DAMIT kommen wir nicht mit neuen Leuten ins Gespräch – oder zumindest nicht auf die Weise, wie wir das gern wollen.
Und jetzt kommen wir dann noch zusätzlich damit, dass man nicht nur keine Getreidebrötchen und keinen normalen Kuchen und keine Kartoffelpommes und keine Weizenpizza mehr essen darf, sondern gar keine Brötchen und gar keinen Kuchen und gar keine Pommes und gar keine Pizza… die zeigen uns doch alle den Vogel. Und völlig berechtigt auch noch.
Was wollen wir eigentlich? Das Leben von Leuten besser machen und verlängern oder Ernährungsfanatiker züchten? Wenn wir damit ankommen, dann verscheuchen wir aber jeden Anfänger. Total grundlos.
Hier wäre der Vergleich beispielsweise: wenn du nicht mindestens eine Stunde pro Tag Sport machen kannst, dann brauchst du gar nicht erst anfangen. Auch nicht spazieren gehen, weil bringt ja nichts.
Einfach ausgedrückt: je mehr Restriktionen, Verbote und Einschränkungen wir in die Definition unserer Ernährung steckt, desto weniger attraktiv wird sie als Alternative.
Ich hab noch keine endgültige Lösung für das “Problem”, aber wenn wir alle gemeinsam über eine geschicktere Außenwirkung nachdenken, dann wird das viel helfen.
Hast du auch Gedanken dazu? Da unten in den Kommentaren ist Platz :)
Liebe Grüße
Nico
Burgerbrötchen Low Carb
Kochutensilien
Zutaten
- 200 g gem. Mandeln (blanchiert)
- 30 g Flohsamenschalen (fein gemahlen)
- 1 Päckchen Backpulver
- 10 g Bambusfasern
- ½ TL Johannisbrotkernmehl
- 1 TL Xanthan
- 2 EL Apfelessig
- 250 g Quark (vollfett)
- 4 Eier
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz
- Sesamsamen (als Deko, optional)
Anleitungen
- Alle trockenen Zutaten vermischen.200 g gem. Mandeln,30 g Flohsamenschalen,1 Päckchen Backpulver,10 g Bambusfasern,1/2 TL Johannisbrotkernmehl,1 TL Xanthan
- Eier trennen.4 Eier
- Eiweiß mit einer Prise Salz und dem Spritzer Zitronensaft zu Schnee schlagen.4 Eier,1 Spritzer Zitronensaft,Salz
- Eier, Quark und Apfelessig zu den trockenen Zutaten geben und gut verrrühren.250 g Quark,4 Eier,2 EL Apfelessig
- Eischnee unterheben und im Anschluss kurz mit dem Mixer durchrrühren.
- Aus jeweils 100 g vom Teig Kugeln formen und zu Semmeln glätten.Sesamsamen
- Auf ein Backblech geben und bei 160 °C U/O ca. 40-50 Minuten backen.
- TIPP: nach 30 Minuten mit einem Backpapier abdecken und auf die unterste Schiene im Ofen schieben, dann werden die Brötchen nicht so braun.
- Gut auskühlen lassen!
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Tina
Saturday 30th of April 2022
Hallo ihr 2,
Ich werde wahnsinnig, alles was ich backe mit Flohsamen, ist innen immer matschig. Habe viel ausprobiert, wie länger backen, aufgeschnitten und im Backofen nochmal gebacken, aber es wird nicht besser, immer ein komisches Gefühl im Mund als es nicht fertig ist. Hoffe ihr könnt mir helfen was ich machen kann. Liebe Grüße Tina
Aida Beco
Saturday 19th of November 2022
@Tina, ich hatte das auch immer und bin fast daran verzweifelt!
Mein Tip: Nimm immer etwas weniger Wasser als im Rezept angegeben, backe wo immer es geht ohne Form auf der unteren Schiene und mind. 10-15 min länger als angegeben. Am besten Umluft und höchstens 175 Grad. Rechne bei Brötchen mind. 50 min und bei Brot 70-90. So hat es bei mir geklappt. Ich verdächtigte die Flohsamenschalen, aber in Wahrheit ist es wohl mein Ofen gewesen.
hartmannmj-bs@t-online.de
Saturday 19th of March 2022
Hallo Vroni, hallo Nico, ich habe euren Newsletter schon lange abonniert und auch schon viel daraus gelernt. Normal schreibe ich keine Kommentare, jedoch das Statement von Nico zur Ernährungsumstellung über den Pizzabrötchen fand ich super. Genau das ist die Problematik, dass ErnährungsfanatikerInnen viele abschrecken. Ich halte es mit der Ansicht von Euch, es genügt, wenn ich die aufgezählten Dinge weglasse oder durch gesunde alternative Produkte ersetze. Ich bin völlig bei Euch, jede/r soll sich so ernähren, wie sie/er denkt, dass es für ihn/sie richtig und gut ist. Die Probleme muss in der Regel auch jede/r für sich ausbaden. Ich danke Nico für die Ausführungen, die sehr gut die Situation wiedergeben und genieße weiter begeistert Euere Informationen. Weiter so, ist sehr lesens- und lebenswert. Die Rezepte immer eine Freude. Liebe Grüße Marie-Luise
Michaela
Tuesday 15th of March 2022
Hallo ihr Vroni und Nico, ich bin nicht so der grosse Kommentare Schreiberling aber zu diesen Brötchen wollte ich doch mal meine Meinung kundtun. Ich hab mich fast ans Rezept gehalten (mit Ausnahme der Mandeln da habe ich eine Packung durch den Thermomix laufen lassen und ich habe auch die Eier nicht getrennt, alles in den Mixtopf und dann den Teig geformt. Es sind die allerbesten Lowcarb Brötchen die ich je gegessen habe. Vielen Dank für eure Arbeit
Catharina Pelarigo
Saturday 12th of September 2020
Diese Burger Brötchen sind super lecker. Selbst unsere beiden kritischen Feinschmecker der Familie lieben sie! Wir sind ganz begeistert von diesem Rezept! Macht weiter so! Wir lieben salala!!!
Jasmin
Friday 29th of November 2019
Hi,
kann man das Rezept auch ohne Xanthan hinbekommen?