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Linzer Torte – Low Carb Rezept

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Linzer Torte wie von Oma – nur ohne Zucker und so

Ja, wie von Oma. Weil Linzer Torte verbinde ich mit meiner Oma aus Baden. Keine Ahnung ob das so korrekt ist, ich muss da mal Mama fragen. Die von Oma war allerdings mit normalem Mehl und echtem Zucker und auch ganz normaler Marmelade. Low Carb ist ja eher so in unserer Generation populär geworden ist. Obwohl mein Opa seit 50 Jahren erzählt, dass Zucker krank macht. Hätte man ihm mal zugehört.

Regional sehr begrenzt

Also ja, heutzutage kennt man so ziemlich jedes Gebäck überall. Globalisierung for the win und ich finde das, was regionale Speisen auch gut so.

Aber eigentlich ist die Linzer Torte, natürlich nicht als Low Carb Variante, so ziemlich nur in Österreich und Südbaden beheimatet. Deswegen kenne ich die auch schon lange, weil… Südbaden. Und daher verbinde ich die auch mit meiner Oma, weil Weil am Rhein. Südbadischer geht's ja kaum.

Nur um das geographisch mal klarzustellen: Südbaden ist ein historischer Begriff und bezeichnet den südlichen Teil der ehemaligen Republik Baden. Die Nord-Süd Ausdehnung erstreckt sich in etwas von Karlsruhe bis… naja Weil am Rhein an der Schweizer Grenze eben. Ost-West erspare ich dir jetzt, das geht zu weit, wir sind ja keine Landkarte sondern eine Speisekarte.

Also, Linzer Torte gibt es in Südbaden und in Oberösterreich. In der Schweiz kennt man sie nicht. Heute natürlich schon, aber nicht im Ursprung.

Und genau jetzt wird es richtig interessant. Wir haben hier zwei relativ eng begrenzte Gebiete, in denen ein traditionelles Gericht in fast identischer Form seit langer Zeit bekannt ist.

Aber Österreich grenzt fast nicht an Baden-Württemberg und überhaupt nicht an Baden. Und Oberösterreich schon mal gar nie nicht. Oberösterreich grenzt nämlich an Deutschland zwischen Fridolfing (200 Kilometer östlich von Memmingen) und dem Pleckensteiner Wald (270 Kilometer östlich von Heidenheim an der Brenz). Verwirrt genug? Gut.

Jetzt aber, was ist also zwischen Baden(-Württemberg) und Oberösterreich? Genau. Bayern. Und da gibt es traditionell KEINE Linzer Torte und auch nichts ähnliches.

Ich finde das total schräg.

Feine regionale Unterschiede

Ich habe gerade behauptet, dass das österreichische und das südbadische Rezept für Linzer Torte quasi identisch ist. Dazu stehe ich auch, aber es gibt halt trotzdem Unterschiede.

Es fängt bei der Marmelade an. Die Österreicher bevorzugen Ribisel-Marmelade, also Marmelade aus roten Johannisbeeren. In Baden dagegen mag man (mögen wir?) eher Himbeermarmelade, und diese Variante finde ich immer noch besser.

Dazu unterschieden die Österreicher auch noch zwischen Linzer Teig und Linzer Masse. Der Linzer Teig ist eine Teig nach Art eines Mürbteiges und wird für den Boden und den Rand verwendet.

Die Linzer Masse dagegen ist für das Gitter auf der Marmelade gedacht und wird weicher, mit weniger Mehl und mehr Fett hergestellt und ist damit dressierfähig, also formbar. Die Österreicher machen daraus ein filigraneres Gitter für den Belag als wir barbarischen Badenser. Wir verwenden nämlich einfach ein Gitter aus dem Bodenteig und klatschen das einfach so auf die Marmelade oben drauf klatschen.

Darüber hinaus gibt es in anderen Landesteilen von Österreich noch eine Variante mit weißem Linzerteig, der ohne Mandel- oder Nussmehl hergestellt wird (im Gegensatz zum normalen „braunen“ Linzerteig) und mit Zitronenabrieb und ohne Nelken abgeschmeckt wird.

Man kann kaum glauben dass so ein einfaches, recht trockenes Gebäck so kompliziert werden kann.

Ach nur um das nebenbei noch zu erwähnen: in unsere Low Carb Variante haben wir weder Ribisel- noch Himbeermarmelade verwendet, wär ja zu einfach. Wir haben einen Beerenteller verwendet, der alle möglichen Beeren enthält und unsere eigene extravagante Marmelade hergestellt.

Linzer Torte ist keine Torte, glaub ich

Ich hab das Thema ja schon mal behandelt, aber ich spreche es gerne nochmal an. Was macht eine Torte zur Torte?

Für mich ist eine Torte ein gebackener Boden mit einer Masse, Creme oder Sahne obendrauf. Torte ist auf gar keinen Fall trocken und man muss sie mit einer Kuchengabel (lol) essen, mit der Hand geht das nicht.

Kuchen hat diese Eigenschaften nicht. Wenn er aus dem Ofen kommt und ausgekühlt ist, dann ist er fertig und kann gegessen werden. Auch Problemlos mit den Händen, denn er tropft, läuft und kleckert nicht. Und wenn Sahne dabei ist, dann liegt die in einem Kleks daneben auf dem Teller.

Das sollt nicht heißen, dass ich eines davon bevorzuge, aber der Unterschied ist intuitiv da.

Aber was machen wir jetzt mit der Linzer Torte? Mal checken. Unser Low Carb Linzer Torte ist wie eine „normale“ Linzer Torte nicht besonders saftig. Sie hat keine Cremeschicht sondern einen dünnen Marmeladenspiegel, der durchs backen backen recht fest geworden ist. Man kann die Linzer Torte problemlos ohne Kuchengabel essen. Sahne liegt nicht drauf sondern daneben, wenn überhaupt.

Also ist Linzer Torte ein Kuchen, richtig? HELP! Warum heißt das Ding Torte?? Ich hab keine Ahnung.

Und TROTZDEM gilt die Linzer Torte als das älteste überlieferte Tortenrezept der Welt. Aus dem 17. Jahrhundert übrigens, genauer gesagt 1696 in Wien.

Woher der Name kommt ist auch total unklar. Es gibt die Theorie mit dem Wiener Zuckerbäcker namens Linzer, die heutzutage als eher unwahrscheinlich gilt, weil kein Mensch nachweisen kann, dass es den Mann gab und dann die genau so langweilige Theorie, dass sich der Name von der oberösterreichischen Stadt Linz ableitet. Ich persönlich glaube auch an letzteres, denn das halte ich für naheliegender.

Unaufregend aber lecker

Ganz klar, die Linzer Torte ist lecker. Aber ist sie wirklich etwas ganz besonderes? Nein, ich denke nicht. Dass wir die Linzer Torte in der Low Carb Variante gebacken haben hat vorrangig zwei Gründe.

Erstens wollten wir sehen und zeigen, dass das genau so gut funktioniert wie alle anderen oder Torten. Und zweitens war es ein Zuschauerwunsch auf YouTube – von wem hab ich leider schon wieder vergessen und finde es auch grade nicht mehr. Wenn du dir die Low Carb Linzer Torte gewünscht hast und das liest, dann schreib es bitte unten in die Kommentare und gibt damit ab, danke :)

Ach und der dritte, weniger ausschlaggebende Grund war noch, dass ich schon seit bestimmt 15 Jahre keine Linzer Torte gegessen habe und es echt mal wieder Zeit war.

Gelohnt hat es sich allemal. Geschmeckt hat die Linzer Torte wie früher und der Zucker hat auch überhaupt nicht gefehlt, nicht im geringsten. Meine Vroni hat's einfach drauf!

So (immer wenn ein „So“ kommt, weißt du ja was kommst), jetzt wird es Zeit für das Rezept.

Viel Spaß beim backen und liebe Grüße
Nico

Low Carb Linzer Torte nach Badischer Art

3.88 von 41 Bewertungen
Rezept von Vroni von salala.deVroni
Klassische Linzer Torte neu interpretiert ohne Mehl und ohne Zucker. Kommen bei dir auch Kindheitserinnerungen auf oder kennst du die Linzer Torte gar nicht?
Vorbereitung: 20 Minuten
Zubereitung: 30 Minuten
Gesamt: 50 Minuten
Nährwerte (pro Portion)
Kalorien: 215 kcal
Kohlenhydrate: 3 g
Protein: 10 g
Fett: 17 g
prozentuale Verteilung
Kohlenhydrate: 5.8 %
Protein: 19.4 %
Fett: 74.8 %
Portionen 10 Stücke

Zutaten

Teig

Marmelade

  • 100 g Beerenmischung (TK)
  • 15 g Xylit
  • 15 g Erythrit
  • ½ TL Xanthan (oder 1 TL Guarkernmehl)

Zum Bestreichen

  • 1 Eigelb
  • 1 TL Milch (oder Mandelmilch)

Anleitungen
 

Teig

  • Alle Zutaten für den Teig in einer Schüssel mit Knethaken verrühren. Im Anschluss mit den Händen zu einer Kugel formen und für ca. 30 Minuten kalt stellen.
  • Springform einfetten und mit Leinmehl einmehlen oder mit Backpapier auskleiden.
  • Ofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Marmelade

  • Beeren erwärmen und mit dem Multizerkleinerer zu Mus verarbeiten.
  • 30 g Süße und das Xanthan dazugeben und nochmal pürieren.

Belag

  • Ca. 1/3 des Teiges zu einer runden Platte in der Größe der Springform ausrollen und mit einem Teigrädchen etwa 2 cm breite Steifen daraus schneiden.
  • Den restlichen Teig in die Springform geben und glatt ausrollen. Rand dabei leicht hochdrücken oder etwas Teig übrig lassen und diesen zu einer Wurst ausgerollt als Rand darum geben.
  • Das Beerenmus auf den Teigboden geben und gleichmäßig verstreichen.
  • Die Teigstreifen gitterförmig auf den Kuchen legen.
  • Eigelb mit Milch verquirlen und die Teigstreifen damit bestreichen.
  • Ca. 30 Minuten bei 170 °C Ober-/Unterhitze im unteren Drittel des Ofens backen.
  • Kuchen auskühlen lassen und genießen.

Video

Hinweis zu den Nährwerten

Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.

Du hast das Rezept ausprobiert?Erwähne @salala.de oder tagge #salalade auf Insta!

 

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Über Nico

Avatar-FotoNico ist Ernährungsberater, zertifizierter Fastenleiter und -Experte. Er ernährt sich selbst seit 2014 Low Carb mit ketogenen Phasen. Bisher hat er damit über 40 kg abgenommen und hilft anderen, ihre durch Ernährungs- und Lebensstiländerungen zu verbessern.

Weiterbildungen: Ernährungs- und Gesundheitsberater (Isolde Richter), Fastenleiter (Isolde Richter)

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Bewerte das Rezept:




Antonio

Thursday 22nd of December 2022

Linzer Torte gibt's auch in Nordbaden allerdings mit Pflaumenmarmelade und Zwetschgenschnaps:-)

Sigi

Friday 11th of November 2022

Hi ich wollte schon lange nach low carb Linzertortenrezepten suchen und siehe da, es gibt sie! Allerdings habe ich gerade entschieden zu einer Weihnachtsfeier in Aotearoa Neuseeland das Originalrezept zu machen (Nordbadische Variation mit Pflaumenmus und Quetscheschnaps). Euer Rezept werde ich bald für mich alleine machen;-) Vielen Dank für das Rezept. Ich bin mir sicher es wird mir sehr gut schmecken. Arohanui Sigi

Christiane

Wednesday 1st of December 2021

Welches Mandelmehl wird da verwendet? Entöltes oder nicht Entöltes?

lg

Christiane

Thursday 2nd of December 2021

@Nico, vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Den Artikel lese ich mir gerne mal durch - man lernt schließlich nie aus. Und das Rezept werde ich am Wochenende direkt ausprobieren. LG und eine schöne Adventszeit

Nico

Wednesday 1st of December 2021

Hallo Christiane,

wir verwenden teilentöltes Mandelmehl, wobei die Begriffe "entölt" und "teilentölt" genau das gleiche bedeuten. Unser genaues Mehl haben wir auch bei den Zutaten verlinkt. "Nicht entöltes" Mandelmehl wären übrigens einfach nur gemahlene Mandeln, wie man sie überall kaufen kann, aber dann schreiben wir auch wirklich "gemahlene Mandeln" hin :) Vroni hat auch schon einen großen Artikel genau zu diesem Thema geschrieben, weil die Unterscheidung tatsächlich sehr wichtig ist! Artikel: Mandelmehl und gemahlene Mandeln wo liegt der Unterschied? Hilft dir das? lg Nico

Jess

Saturday 17th of April 2021

Kann man anstatt Butter auch Ghee verwenden? Liebe Grüsse

Vroni

Monday 26th of April 2021

Ich habe es noch nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass der Geschmack sich verändert. Funktionieren wird es vermutlich trotzdem. Wenn du es ausprobiert hast, dann darfst du gerne berichten :).

LG Vroni

Angie

Monday 27th of May 2019

Ein Gedanke (oder auch zwei) zum Thema Torte vs Kuchen:

Ich denke mal, dass das an der Form liegt. Heutzutage gibt's Torten ja in jeglicher Form. Aber früher war eine Torte rund und ein Kuchen eckig, war/ist der Kuchen cremig, dann war's/ist's eine Schnitte (Bananenschnitte, Kardinalschnitte,...). (Blech-)Kuchen oder auch Kuchen aus der Kasten- oder

Rehrückenform. Alles was rund war bzw. ist, ist Torte. Außerdem unterscheidet sich das Wort Torte und Tarte (französisch, z.B. Tarte tatin) nur um einen Buchstaben. Tartes sind auch rund. Und dieser Begriff könnte sich durch eine Lautverschiebung (falls sich der Laut so verschoben hat, bin keine Linguistin) von Tarte in Torte gewandelt haben, oder einfach durch die Zeit und regionale Lautmalereien so verschoben haben.

Alles nur so Gedanken bzw. Erfahrungsschatz. Sicher gibt es viele Beispiele, die meine Form-Theroie wiederlegen.

PS: Tolles Rezept! Werde es demnächst nachbacken!

PS2: Bin nicht aus Ober- sondern aus Niederösterreich und wurde trotzdem während der Ausbildung mit LinzerTeig und LinzerMasse gequält. Und das mit der Ribiselmarmelade kann ich nur bestätigen!

LG Angie