Spritzgebäck ist wohl DER Standard, wenn es um Plätzchen geht. Glaub ich jedenfalls, diese Art findet man so ziemlich überall, besonders in blond. Mir als nicht-Bäcker war allerdings neu, dass man Spritzgebäck mit einem Fleischwolf machen kann.
Vor ein paar Jahren haben wir schonmal Low Carb Spritzgebäck gemacht, allerdings noch mit Eiweißpulver. Dieses Mal brauchen wir weder Pulver noch überhaupt Ei. Aber durchaus einen Fleischwolf.
Warum wir ohne Eiweißpulver backen wollen
Zugegeben, es ist ein bisschen idealistisch. Wir wollen einfach Zutaten verwenden, die naturnah sind. In vielen Fällen haben wir dafür gute Gründe, weil zu starke Be- und Verarbeitung sich als nicht gesundheitsförderlich herausgestellt hat.
Je isolierter und raffinierter ein Produkt ist, desto problematischer wird es in vielen Fällen. Öle sind so ein Thema – viele Pflanzenöle verderben nach der Pressung recht schnell. Über Zucker müssen wir hoffentlich gar nicht erst diskutieren. Weißmehl ist noch zweifelhafter als Vollkornmehl und so weiter und so fort.
Ganze, vollständige Lebensmittel sind einfach gesünder, haben einen gewissen Mehrwert durch weitere Nährstoffe und oft auch entsprechende Frische und Haltbarkeit.
Auf der anderen Seite sind die meisten Eiweißpulver sind relativ „cleane“ Lebensmittel ohne viele Zusatzstoffe und Chemie. Die Herstellung von Whey, also Molkepulver, ist relativ mechanisch. Molke wird von der Milch getrennt und durch ein paar Schichten Mikrofilter gepresst, wobei die Feststoffe übrigbleiben. Dann kommt die Trockung mit heißer und kalter Luft. Je nach Typ – Isolat, Konzentrat, Hydrolysat und so weiter – gibt es noch einige weitere Verarbeitungsschritte, die chemisch, mechanisch oder biologisch sein können. Hydrolysat wird zum Beispiel mit Enzymen behandelt.
Was passiert dabei mit den Proteinen?
Offengestanden: ich weiß es nicht genau. Und das ist das Problem.
Ich verstehe Fermentation, ich verstehe Denaturierung, Maillard-Reaktion (weitgehend) und verschiedene andere Reaktionen und Ergebnisse die bei der Nahrungsmittelverarbeitung passieren.
Und, auch wichtig und meine Daumenregel, ich könnte das nicht in meiner Küche nachmachen, wenn ich wollte, sondern bräuchte eine laborähnliche Anlage. Das ist zwar kein endgültiges Ausschlusskriterium, aber ein Grund genauer hinzuschauen.
Und wenn ich bei Eiweißpulver genau hinschaue, dann erkenne ich die typischen Eigenschaften eines Nahrungsergänzungsmittels, denn genau das ist es ja.
- es enthält hauptsächlich oder ist ein (weitgehend) isolierter Nährstoff
- es erfüllt einen relativ definierten Zweck
- Textur, Geschmack und Form sind designed worden und nicht „gewachsen“ oder so
Diese Punkte beschreiben sicherlich auch ein paar Zutaten, die wir regelmäßig im normalen Essen verwenden. Xylit und Erythrit oder Stevia fallen da ganze bestimmt mit rein, der ein oder andere Backhelfer wie Bambusfasern, Xanthan oder sogar Backpulver.
Bei solchen Sachen befragen wir uns selbst: Brauchen wir es wirklich oder wollen wir es unbedingt ausprobieren? Wie stark ist das Zeug verarbeitet? Gibt es Alternativen? Und, ganz ganz wichtig: wie oft und wie viel davon brauchen wir?
Dann wägen wir ab und entscheiden.
Im Fall von Eiweißpulver haben wir entschieden, dass es für uns kein Alltagslebensmittel ist und definitiv kein Mehlersatz.
Als Funktionsnahrung für Muskelaufbau, Sportler oder andere sinnvolle Zwecke der Nahrungs_ergänzung_ spricht nichts dagegen – annehmbare Qualität vorausgesetzt.
Fleischwolf, Spritztülle und Teigroller
Wie erwähnt hab ich gerade erst gelernt, dass man Low Carb Spritzgebäck mit dem Fleischwolf machen kann.
Und ich war erstmal verwirrt, weil… SPRITZgebäck. Für mich hieß das einwandfrei: ein eher weicher Teig den man mit einer SPRITZtülle irgendwo drauf SPRITZT. Ich bin ein einfacher Geist, für mich ist das logisch.
Wenn wir jetzt einen Fleischwolf nehmen und vegetarische Hackfleischplätzchen produzieren, dann ist das für mich nimmer logisch.
Und dann kommt Vroni an und erzählt irgendwas von „kann man auch ausrollen und zerschneiden oder ausstechen“.
WIESO? Macht keinen Sinn und in diesem Zusammenhang bin ich auch ziemlich froh dass ich bei uns koche und nicht backe. Kochen ist einfach, logisch und auch ziemlich geduldig.
Verstehst du das? Schreib’s unten in die Kommentare.
Liebe Grüße
Nico
Spritzgebäck ohne Eiweißpulver und ohne Zucker
(Nährwerte pro Portion)
Equipment
- (affiliate link)(affiliate link)Fleischwolf
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- (affiliate link)(affiliate link)Dauerbackfolie
Zutaten
- 150 g (affiliate link)(affiliate link)Mandelmehl teilentölt
- 65 g gem. Mandel
- 25 g (affiliate link)(affiliate link)Bambusfasern
- 180 g (affiliate link)(affiliate link)Butter
- 100 g (affiliate link)(affiliate link)Erythrit
- 2 g (affiliate link)(affiliate link)Vanille
- 1 Prise (affiliate link)(affiliate link)Salz
Anleitungen
- Butter schaumig schlagen, dann Erythrit, Vanille und Salz zugeben und weiterschlagen, bis die Masse glatt ist.
- Mandelmehl und Bambusfaser mischen und 2/3 davon zur Butter geben und mit dem Handmixer zu einem Teig verarbeiten.
- Auf eine Backmatte geben und von Hand mit dem restlichen Mehl und den gemahlenen Mandeln verkneten, bis es ein glatter Teig ist.
- Wenn du für deinen Fleischwolf einen Spritzgebäckaufsatz hast, dann kannst du jetzt den Teig portionsweise durch den Fleischwolf drehen und auf ein Backblech mit Backpapier geben.
- Falls du keinen Fleischwolf hast und dir der Teig zu fest für den Spritzbeutel ist, dann kannst du auch einfach den Teig zu Kügelchen Formen und diese dann platt drücken.
- Bei 170 °C Ober-/Unterhitze backen, bis sie goldbraun sind – ca. 12-14 Minuten
Video
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Letzte Aktualisierung am 28.01.2021 um 16:35 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Habe eine Frage zu dem Rezept ..
Ich reagiere leider sehr allergisch auf alle Zuckerausstausch ….was kann ich dann denn nehmen würde mich auf eine Antwort freuen…. Danke
Mit freundlichen Gruß
Bettina Krenz
Klingt lecker. Könnte man auch Flohsamenschalen statt Bambusfasern verwenden?
Liebe Grüße