Mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass wir nach all den Jahren Blogging noch kein einziges Mal auf die Idee gekommen sind, Eiersalat zu machen. Ein Low Carb Foodblog ohne Eiersalat. Das ist eher sinnlos, oder? Naja, heute schaffen wir Abhilfe: wir machen stückigen Eiersalat ohne Mayonnaise und auch sonst ohne viel Schnickschnack. Fast schon wieder ein Basisrezept.
Wie lange ist Eiersalat haltbar?
Wie lange Eiersalat frisch und essbar bleibt, kommt ein bisschen auf die Zutaten an. Selbstgemachter Eiersalat ohne Mayonnaise, so wie unserer heute, sollte 3-4 Tage zugedeckt im Kühlschrank essbar bleiben.
Wenn du den Eiersalat mit selbstgemachter Mayonnaise zubereitet hast, dann begrenzt das rohe Ei oder Eigelb darin die Haltbarkeit: mehr als zwei Tage sind riskant.
Einfrieren solltest du den Eiersalat übrigens nicht. Das gekochte Eiweiß verliert dabei Wasser und wird gummiartig, im Gegenzug sammelt sich dieses Wasser dann außerhalb an und dein Eiersalat schwimmt in einer unappetitlichen wässrigen Suppe. Es geht aber noch unangenehmer: wenn du Mayonnaise verwendet hast, kann sich die Emulsion aus Öl und Ei trennen, was in fettigem Eigelb-Brei resultiert. Und das braucht echt kein Mensch.
Sind hartgekochte oder wachsweiche Eier besser für Eiersalat?
Das ist absolute Geschmackssache.
Wir mögen eher weiches Eigelb, weil das dem Salat mehr Cremigkeit gibt. Aber das macht nur Sinn, wenn der die Eier eher grob geschnitten werden und etwas chunky bleiben.
Magst du den Eiersalat lieber homogen mit sehr kleinen Stücken aus zerdrückten Eiern, würde ein weiches Eigelb die Masse flüssig werden lassen. Hierfür eignen sich also hartgekochte Eier besser.
Geschmacklich finden wir aber die erste Variante deutlich attraktiver, weil halbflüssiges Eigelb einfach leckerer ist.
Wie lange müssen Eier kochen?
Wie lange Hühnereier brauchen um einen bestimmten Gargrad wie weich, wachsweich oder hartgekocht zu erreichen, ist vor allem abhängig von ihrer Größe und der Ausgangstemperatur.
Ausgehend von Größe M als häufigstes Beispiel mit 53-63 g Gewicht, braucht ein Ei zwischen 3 und 9 Minuten, je nach gewünschtem Gargrad. Die Uhr tickt, sobald das Ei ins bereits kochende Wasser kommt.
- Nach 3 Minuten ist das Eiweiß leicht gestockt, der Dotter ist aber noch flüssig. Das ist ein typisches Frühstücksei und muss ausgelöffelt werden.
- Nach 5 Minuten ist das Eiweiß durchgehend fest geworden und der Eidotter zähflüssig, oder auch wachsig, weswegen es auch “wachsweich” heißt.
- Nach 7 Minuten ist das ganze Ei fest, aber das Eigelb bleibt saftig, im Kern eventuell ein klein wenig weicher.
- Nach 9 Minuten ist das Ei definitiv komplett hartgekocht, schnittfest und relativ trocken. Das Eigelb verliert dabei auch größtenteils den Eigengeschmack.
- Nach 10 Minuten ist es zu spät, das Eigelb wird zu Eigrün oder Eigrau. Der Geschmack ist neutral und staubig.
In der Realität sind diese Zahlen natürlich eher als „so ungefähr richtig“ anzusehen, weil es einfach so viele Faktoren gibt, die hier mitspielen. Auch die Dicke der Eierschale macht einen (kleinen) Unterschied. Diese Zeiten gelten, wenn das Ei vor dem Kochen Zimmertemperatur hat, aber die Zimmertemperatur kann ja durchaus auch Schwanken.
Kommt das Ei sogar frisch aus dem Kühlschrank, dann verlängert sich die Dauer um 1-2 Minuten und ist schwerer abzuschätzen. Außerdem solltest du nicht vergessen, das Ei anzustechen, damit es nicht platzt, wenn sich die Luftblase im stumpferen Ende ausdehnt.
Hast du größere oder kleinere Eier kommen etwa 30 Sekunden pro Größenstufe dazu bzw. weg. Und dann gibt es noch ein paar technische Feinheiten mit der Höhe über dem Meeresspiegel, weil Wasser z.B. in 4.000 Meter Höhe bei niedrigerer Temperatur kocht als auf im Flachland und dadurch die Kochzeit verlängert wird (weil das Wasser nicht so heißt wird), aber darüber soll ein Alpinkoch schreiben – ist nicht meine Baustelle.
Variationen zum Eiersalat
Eigentlich wollte ich zuerst DOCH Schnickschnack am Eiersalat haben. Mehr Zutaten, mehr Farbe und mehr „oh nice!“. Haben wir dann am Ende doch bleiben lassen, aber ich schreib jetzt trotzdem hier drunter, was mir so eingefallen ist. Die gedankliche Basis ist immer das Rezept von heute, die Variationen sind einfach extra Zutaten :)
- Räucherlachs oder Stremel Lachs
- Gurken- und Tomatenwürfel + Basilikum
- Chorizo-Scheiben (statt Bacon)
- Avocado und Paprika-Würfel
- scharfer Eiersalat mit Chilischoten und/oder Chilisauce
- schwarze Oliven und Feta
Nichts davon hab ich wirklich probiert, aber mein Bauch sagt, dass das alles lecker wär :) Wenn du eine Variante davon probiert hast, dann sag doch einfach gern in den Kommentaren Bescheid, ob es geschmeckt hat!
Liebe Grüße
Nico
Rezepttipp
Eiersalat ohne Mayonnaise
Zutaten
- 6 Eier (Größe M)
- 50 g Senf (am besten Dijon)
- 100 g Saure Sahne
- 50 g Bacon (4-5 Scheiben)
- 1 EL Zitronensaft
- 20 g Dill
- 20 g Schnittlauch
- 1 Lauchzwiebel (ca. 30g)
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Eier wachsweich kochen (6 Minuten für Größe M ab Zimmertemperatur, s.o.), abschrecken und schälen. Gut abkühlen lassen.
- Bacon in einer Pfanne bei mittlerer Hitze knusprig braten und abkühlen lassen.
- Dill und Schnittlauch hacken, Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.
- Saure Sahne, Senf und Zitronensaft verrühren und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
- Eier in große Stücke (ca. Achtel) schneiden, Kräuter und Sauce unterheben.
- Bacon in 1 cm Stücke brechen und unterheben.
- Nochmal mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Anmerkungen
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Heike
Monday 28th of March 2022
Ich heute das Rezept nachgemacht. Was soll ich sagen: einfach bombastisch LECKER 😋 vielen Dank für dieses Rezept. Kann ich nur wärmstens empfehlen. 😉🙏 Liebe Grüße aus Berlin an Euch LG Heike
Rita
Tuesday 17th of August 2021
Huhu Nico,
In der Einleitung dieses Rezeptes schreibst Du: "....nicht mit Mayonnaise, sondern mit Schmand gemacht." In den Zutaten und in der Anleitung ist allerdings von 'Saurer Sahne' die Rede.
Ist es egal was genommen wird? 'Schmand' hat mehr Fett (in der Regel) als 'Saure Sahne'.
Danke für eine Antwort. :-)
Nico
Wednesday 18th of August 2021
Hallo Rita, eigentlich ist es egal, aber es ändert natürlich die Nährwerte, da hast du recht. Ich hab den Eiersalat mehrfach gemacht und beim ersten mal auch wirklich mit Schmand... irgendwie ist das beim Schreiben des Artikels dann wohl im Gehirn kleben geblieben 🙈 Aber ich hab es jetzt ausgebessert :) lg Nico
Monika Schüller
Sunday 25th of July 2021
Hallo, lieber Nico, ich habe den Eiersalat am Freitag ausprobiert. Hast du dich vielleicht bei der Mengenangabe - 50 g für 4 Portionen - des Senfs verschrieben? Ich habe zwar schon weniger verwendet, es war trotzdem viel zu viel. Ansonsten ist es ein sehr gutes Rezept und ich werde diesen Eiersalat öfter machen - nur halt mit höchstens der Hälfte (wenn überhaupt) an Senf. LG Monika
Nico
Wednesday 18th of August 2021
Hallo Monika,
nein ich hab mich nicht verschrieben und das Rezept ist zugegebenermaßen relativ "senfig", aber wir fanden es eigentlich schon gut so. Aaaaber es ist am Ende des Tages natürlich absolut Geschmackssache :) Vermutlich auch abhängig vom verwendeten Senf selbst - der Dijon bringt ja doch noch einige Aromen mit, die "normaler" Senf nicht so hat. Ich hoffe es war für dich trotzdem noch essbar :) lg Nico