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7 Tage Fasten für ein Zertifikat?

7 Tage Fasten für ein Zertifikat?

Hatte ich schon lange mal vor. Nicht unbedingt für ein Zertifikat, sondern generell Wasserfasten, das hat mich schon länger mal (wieder) interessiert.

Der Anlass hat gerade gepasst, weil ich parallel zu meiner Gesundheits- und Ernährungberaterausbildung eine kurze Fastenleiterausbildung gemacht habe. Und um das Zertifikat auch wirklich zu bekommen, muss man als Teilnehmer auch selbst eine Fastenkur eigener Wahl machen. Ist ja auch sinnvoll – wie will man etwas leiten oder lehren, das man selber nur aus der Theorie kennt?

Die Ausbildungen finden übrigens an der Heilpraktiker- und Therapeutenschule Isolde Richter statt, in diesem Fall durchgeführt durch die Heilpraktikerin Gudrun Nebel aus Kochel am See.

Beide kann ich wärmstens empfehlen, und zwar AUCH unter dem Aspekt, dass Gudrun und ich ein wenig unterschiedliche Meinungen zu den Themen Getreide, Kohlenhydrate und tierische haben. Nicht extrem, aber dennoch ;)

Zurück zum Fasten. Was will ich damit erreichen?

Der Auslöser war natürlich die Notwendigkeit für das Zertifikat, aber es gibt ja auch einen Grund, warum ich überhaupt die Ausbildung gemacht habe.

Es gibt mehrere Gründe. Ein offensichtlicher ist, dass ich sehen will, wie mein Gewicht bzw. meine restliche Fettmasse darauf reagiert. Oder weniger diplomatisch ausgedrückt: ich wollte zusätzlich zum Keto-Turbo-Experiment noch eine Schippe an Gewichtsverlust drauflegen. Und der Zeitpunkt war eh günstig.

Ein weiterer Grund ist, dass mein Blutdruck trotz Low Carb und immer noch relativ hoch ist. Warum? Kann mir kein Doc sagen. Es gibt ja so viele Gründe. Und so richtig helfen die (sanften) Blutdruckmedikamente, mit denen wir bisher experimentiert haben, auch nicht. Ein bisschen, aber nicht genug. Gut, ich hab immer noch zuviel auf den Rippen und so richtig viel Bewegung krieg ich auch nicht, das sind schonmal 2 mögliche Gründe. Fasten soll eine gute Möglichkeit sein, den Blutdruck für lange Zeit (auch nach dem Fasten) unten zu halten. Wir werden sehen.

Heilung und Jungbrunnen?

Und zuletzt gibt es da noch die magische Autophagie, das Zellrecycling, das als Anti-Aging-Faktor wirkt und wohl in der Lage ist Heilung für kleine Wehwehchen bis hin zu handfesten Krankheiten zu bringen. In der Fastenkur ist dieser Prozess wohl auf Hochtouren. Find ich gut und will ich probieren.

Auch überschüssige Haut vom Fettverlust soll man damit recht gut verhindern bzw. zurückbilden können. Das ist noch kein Problem für mich, da wir im Verhältnis zu vielen anderen doch recht gemächlich abnehmen – bei mir sind das aktuell 40 Kilo in 5 Jahren und damit genug Zeit für meine Haut, sich zurückzubilden.

Aber ich bin ja noch nicht fertig und ich werde nächstes Jahr 40… da kann es schon sein, dass ich mit diesem Problem nochmal konfrontiert werde. 10-15 Kilo sollen ja noch weg und da kann unerwünschte Resthaut anfallen.

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Wie läuft denn so eine Fastenkur ab?

Das hängt nun vor allem davon ab, welche Art Fastenkur man durchführt. Es gibt doch viele verschiedene Möglichkeiten und wie bei Low Carb gibt es kein Gesetzbuch, das richtig und falsch unterscheiden kann. Auch intermittierendes Fasten ist eine echte Fastenart – nicht nur dem Namen nach und damit haben Vroni und ich ja wirklich mehr als nur ein bisschen Erfahrung.

Wenig oder gar nichts essen?

Andere Arten sind das ganz klassische Wasserfasten (oder Heilfasten), bei dem man wirklich nur Wasser und etwas Kräutertee zu sich nimmt und natürlich Kuren nach F.X. Mayr, Schroth oder Hildegard von Bingen. Die Liste ist lang und bei den meisten Kuren werden tatsächlich auch begrenzte Mengen Nahrung konsumiert. Bei Schroth sogar plangemäß täglich Alkohol.

Entlasten

Quasi allen (ernstzunehmenden) Kurformen gemeinsam, sind Entlastungstage, meist einer oder zwei. Konkret bedeutet das, dass du an diesen Tagen deinen Darm durch wenig und leicht verdauliche Nahrung… naja, eben entlastest. Wer nach einem Festmahl in die Fastenzeit übergeht, dem wird es eventuell übel ergehen. Und das wollen wir ja nicht.

… und Abführen. Und Spülen.

Das sind die Punkte, die möglicherweise die meisten potenziellen… Faster (?) abschreckt. Um gut zu fasten und die Nahrungslosigkeit wirklich durchhalten zu können, ohne dabei vor Hunger einzugehen, muss man bei den Formen mit wenig oder gar keiner Nahrung, abführen.

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Zuletzt aktualisiert am 17. März 2024 um 0:50 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Abführen heißt z.B. Glaubersalz oder ein ähnliches MIttel einzunehmen und dann bitte ein paar Stunden lang Zugang zu einer freien Toilette zu haben. Den Zugang wirst du brauchen.

Der Sinn davon ist so einfach wie vielfältig.

Du musst die restlichen Darminhalte loswerden. Da in den nächsten Tagen nichts mehr nachkommt, bewegt sich der Darm nicht mehr und die Nahrung der letzten Tage gärt dort vor sich hin, wenn du nicht abführst.

Die Folge sind Bauchschmerzen, Blähungen und auch Hunger. Es könnten sich sogar Toxine bilden. Und wir wollen doch ENTgiften und nicht VERgiften.

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Darmspülungen gehören alle 2-3 Tage auch zum Programm. Oder für diejenigen, die dazu nicht die Möglichkeit oder eine starke Abneigung haben, funktioniert auch etwa F.X. Passagesalz oder Sauerkrautsaft.

Auch darauf solltest du nicht gänzlich verzichten, denn dein Darm erneuert in der Fastenzeit weiterhin deine Darmschleimhaut und stößt alte Teile davon ab. Normalerweise werden die abgestoßenen Teile zusammen mit den verdauten Nahrungsresten und Darmbakterien ausgeschieden. Beim Fasten musst du dazu aber gesondert anregen.

Alles oberflächlich

Über korrektes Fasten werden ganze Bücher geschrieben und ich kann unmöglich alle Aspekte in einem Blogartikel abdecken. Aber das obige sollte einen groben Eindruck verschaffen und du kannst vielleicht auch einschätzen, ob sowas für dich in Frage kommt oder nicht.

Wie es mir dabei ergangen ist, kannst du außerdem hier im Anschluss lesen. Das ist quasi mein Fastenprotokoll.

Strenge ketogene Ernährung als Vorstufe zum Fasten

Das ist natürlich ÜBERHAUPT keine Voraussetzung, aber es ist halt meine Ausgangslage. Vroni und ich ernähren uns seit Jahren Low Carb und jetzt seit Wochen mal wieder ziemlich streng ketogen, wie im Keto-Turbo-Experiment und diversen Updates ja beschrieben.

Fasten ist auch Ketose. Fasten ist sogar tiefere Ketose, als du sie mit “normaler” ketogener Ernährung erreichen kannst.

Und genau wie bei ketogener Ernährung kommt es beim Übergang in die Ketose zur Keto-Flu.

Aber nicht bei mir. Ich bin fett-adaptiert und war schon vor der Fastenkur ziemlich ordentlich in Ketose – so etwa 1,5-2 mmol/dl BHB beim Bluttest.

Insofern war mein Übergang zum Wasserfasten, denn dafür hab ich mich entschieden, schmerzfrei und unspektakulär. Ich hab halt aufgehört zu essen. Und ich hab aufgehört Kaffee zu trinken. UND ich habe meine E-Dampfe meiner Frau zur zwischenzeitlichen Aufbewahrung gegeben.

Da ich in den letzten Wochen sowieso nur eine Mahlzeit am Tag, Unmengen an blättrigen Grünzeug und verhältnismäßig wenige Kalorien zu mir genommen habe (1000-1300 kcal pro Tag), habe ich beschlossen, dass ich mit nur einem Entlastungstag zurecht komme. Meine Einschätzung war übrigens richtig.

Also los gehts, auf in die längste Woche der letzten Jahre.

Der Entlastungstag

Das war Sonntag, der 17.03.2019. Ich habe meine OMAD-Routine eingehalten und morgens einen Kaffee getrunken und bis zum Abendessen keine weitere Nahrung zu mir genommen. Gut, eventuell am späten Nachmittag eine Walnuss, das mag sein.

Abends gab es dann auch nur zwei Teller grünen Salat mit einer leichten Olivenöl-Apfelessig Vinaigrette. Vegan ist sehr selten bei mir, wars aber.

Der Rest des Tages war mentale Vorbereitung und Einstimmung auf das kommende Ausbleiben.

Fastentag #1

Typisch Montag.

Meine Tage beginnen mit Kaffee, bisher. Ja ich gebe zu, ich bin Kaffeejunkie und trinke VIEL zu viel Kaffee. Nicht aber in der kommenden Woche.

Und, auch das muss ich zugeben, meine Tage beginnen auch mit meiner E-Dampfe, die ich als mein letztes Konsumlaster bezeichnen darf. Es ist ja auch noch Nikotin drin. Mit einer 3 mg Mischung ist das wirklich nicht viel und entspricht bei meinem Liquidverbrauch ungefähr 2-3 normalen Zigaretten pro Tag, aber es ist halt auch nicht Null.

Verglichen mit ehemals 50 Tabakzigaretten aber verdammt nahe an Null dran. Da ich aber dank Homeoffice quasi am Dauernuckeln bin, habe ich permanente Exposition in Mikrodosis.

Und jetzt plötzlich nicht mehr. Ich habe die E-Dampfe nämlich bereits um Mitternacht bei Vroni abgegeben. *schnüff*

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Der restliche Tag war weitgehend geprägt von den Auswirkungen des Glaubersalzes. 40 g verteilt auf 3 Gläser lauwarmen Wassers. Die abführende Wirkung ist beeindruckend, aber nicht so beeindruckend wie der Geschmack. Es gibt wenige Dinge, die ich geschmacklich “unvorteilhafter” finde. So bitter, dass es im Hals brennt.

Da ich geübter schnell-und-viel-Wassertrinker bin, hab ich diese 750 ml bittere Salzlösung innerhalb von weniger als 30 Sekunden kippen können und dann nochmal mit einem Liter Wasser und einer Tasse Kräutertee nachgespült.

Trotzdem ist der Geschmack geeignet, ein posttraumatisches Stresssyndrom auszulösen. Mich schüttelt es jedes mal wieder, wenn ich dran denke. Jetzt auch wieder.

Solche Dinge wirken bei mir ja auch immer SEHR schnell, ich hab eine sehr leistungsfähige Verdauung. Nach weniger als 30 Minuten saß ich also auf dem Klo und tat meinen Dienst. Weitere Details möchte ich dir hiermit ersparen. Gedauert hat es ungefähr 5-6 Stunden. Nach 3 Stunden hat die Frequenz etwas abgenommen – heißt, ich konnte länger als 15 Minuten am Stück zurück an meinen Büroarbeitsplatz.

Und dann war ich leer.

Ungefähr zu der Zeit war dann für Vroni Essenszeit. Wir haben unser allabendliches Ritual. Abendessen + 2 Folgen unserer aktuellen Serien auf Netflix oder Prime Video (aktuell wieder mal Supernatural von vorne).

Ich hab mich dann auch tapfer daneben gesetzt. Ich wollte sie nicht alleine da sitzen und essen lassen, so sind wir nicht. Und es hat mir auch nichts ausgemacht, weil ich hatte keinen Hunger und kaum Appetit. Noch war ja alles neu und aufregend. Und einfach.

Was alles anderes als einfach war, war die E-Dampfe. Wenn Kopf und Hand im 5-Minuten Takt dorthin zucken, wo das Gerät normalerweise steht… dann fängt man an sich einzugestehen, dass da wirklich eine Sucht vorliegt. Tatsächlich ist es bei mir eine psychologische und kaum körperliche Sucht, aber dazu später mehr.

In Summe habe ich an diesem Montag ungefähr 4 Liter Wasser aus meine Flaska und circa 6-7 Tassen Kräutertee getrunken. Vielleicht waren auch eine oder zwei Tassen Sonnentor Basentee dabei.

Meine Stimmung war gut, solange ich nicht an die Dampfe gedacht habe. Von außen betrachtet (sagt Vroni) vielleicht etwas fragil, aber noch nicht schlimm.

Fastentag #2

Ereignislos, gefühlt aber ein sehr, sehr langer Tag.

Viel Verlangen nach meiner Dampfe.

KEIN Verlangen nach Essen, wenn auch kurze Schimmer von Appetit immer wieder aufkommen. Aber es ist halt auch fies, wenn man Foodblogger ist und sich berufsmäßig mit Essen beschäftigt, aber keins zu sich nimmt.

Der Kaffeeverzicht war weniger schlimm wie vermutet. Kaffee ist halt für mich doch eher Genußmittel und weniger Sucht. Ging also.

Probleme mit Energiemangel oder sowas hatte ich nicht, aber meine Stimmung war wohl relativ reizbar. Mehr, je später es am Tage wurde.

Ich war auch zwischendurch draußen, spazieren. Aber nicht lange, da ich auf spazieren im Regen absolut keine Lust hatte. Es war auch leider relativ kalt, die ganze Woche lang.

Meine Gereiztheit hat sich dann noch ausgeweitet, und zwar so lange, bis ich Vroni gebeten hab, mir die E-Zigarette zurückzugeben. Ab diesem Zeitpunkt ging es mit meiner Stimmung spürbar bergauf. Und zwar schnell.

Interessant und erwähnenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass ich zwar meine Dampfe wieder nutzen “musste”, aber das durchaus ohne Nikotin möglich war. Überhaupt kein Problem – allein die Handlung und der Geschmack verschaffen genug Befriedigung. Nikotin ist unnötig geworden.

Vroni war schnell erleichtert und ich auch zügig wieder normal ansprechbar.

Fastentage #3 – #6

Die Tage sind so ein bisschen vor sich hingelaufen. Es hat sich nicht viel verändert. Ich bin ein bisschen spazieren gegangen und habe mich ansonsten mit den Alltagsaufgaben für Blog und YouTube beschäftigt.

Insgesamt war ich ziemlich relaxed, aber ich muss sagen, dass mir die Aufgabe des Einkaufens und Kochens gefehlt hat. Die Zubereitung von Nahrung ist einfach ein großer Teil meines Lebens und wenn das wegfällt, fällt ein Teil meines Selbstverständnisses weg. Zumindest hab ich das in dieser Zeit so wahrgenommen.

Ab Tag 3 ist mir aber eines gewaltig aufgefallen. Mir war kalt, so richtig kalt. Entweder ist meine Körpertemperatur durch fehlende Thermogenese gesunken oder ich bin irgendwann zwischen Tag 1 und 3 zur Pussy geworden. Sorry… empfindlich geworden.

ICH HAB EINE GANZE WOCHE LANG GEFROREN!

Mein Rat an dich: wenn du sowas machen willst, dann such dir einen warmen Monat aus oder fahr irgendwo hin wo es warm ist.

Fastentag #7

Kennst du das Parkinsonsche Gesetz?

Es lautet “Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für Ihre Erledigung zur Verfügung steht.”

Ich glaube, eine Adaption dieses Gesetzes habe ich am letzten Fastentag erlebt. Am letzten Tag konnte ich es kaum abwarten, wieder etwas essen zu dürfen. Und ich glaube das wäre immer so gewesen, egal wie lange die Fastenkur gedauert hätte.

10 Tage Fasten? Dann bin ich am 10ten Tag bedient. 14 Tage? Vermutlich auch am 14ten Tag.

In dem Fall war es halt am siebten Tag soweit, mir hats gereicht. Nicht wegen Hunger, sondern weil ich einfach gemerkt habe, dass es jetzt Zeit wird, wieder am “normalen Leben” teilzunehmen.

Ja, geistige Klarheit ist toll, keine Frage. Aber Steak ist auch toll.

Wären da nicht die Aufbautage.

Aufbautage

… soll eigentlich mit einem Apfel beginnen. Aber mein Low Carber Herz konnte sich mit der Idee eines ganzen Apfels beim besten Willen nicht anfreunden. Also hab ich mich für eine Nashi-Birne entschieden. Weniger Carbs, weniger Zucker aber auch lecker.

Witzig übrigens: ich habe mich für eine ganze Nashi-Birne entschieden, aber nur eine halbe geschafft. Ich hab geschlagene 30 Minuten an den Spalten einer halben Nashi rumgemümmelt und dann war ich so pappsatt, dass ich den Rest für später aufgehoben hab.

Abends gab es dann einen gemischten Salat, der mich auch sehr schnell satt gemacht hat.

Die Aufbautage 2 und 3 habe ich mit selbstgemachter Gemüsesuppe, teilweise mit etwas Huhn, Salaten und am Abend des dritten Tages auch Lachsfilet.

Dabei war ich vorsichtig und aufmerksam genug, so dass ich weder Bauchschmerzen noch Verdauungsprobleme in irgendeiner Form bekommen habe. Das hat so gut funktioniert, dass ich zwei Tage nach meinem letzten Aufbautag am Geburtstag meines geliebten Schwiegerdrachens ohne Probleme Kuchen essen konnte. Hauptsächlich LC-Kuchen, aber nicht nur.

Ergebnisse und Fazit

Nein ernsthaft. Fasten ist eine tolle Erfahrung mit positiven und negativen Seiten, für mich überwiegen aber die Vorteile eindeutig.

Den größten Nachteil, nämlich die gesunkene Körpertemperatur kann man durch Kleidung oder warmes Wetter ausgleichen. Nächstes mal würde ich außerdem mehr rausgehen, etwas Sport machen und mir tatsächlich auch möglichst keine Alltagsarbeiten antun, sondern einfach in dieser Zeit körperliche und geistige Pflege einplanen und mich einfach nur mit mir und ggf. meiner Frau beschäftigen.

Fasten ist cool, aber ich will das als Urlaub von allem sehen. Das macht es vermutlich auch deutlich einfacher – zumindest für mich. Kann ja bei dir anders sein, aber das weißt du erst, wenn du es probiert hast.

Dinge, die ich als “Ergebnis” klassifizieren würde

Was die meisten hier interessiert, für mich aber der unwichtigste Punkt ist: netto ungefähr 1-1,5 Kilo weniger Fett und ungefähr gleich viel Muskulatur verloren. Warum beides? Weil ich fauler Sack mich nicht genug bewegt habe.

Meine größte gesamt Gewichtsschwankung von kurz vorher bis zum letzten Tag war ~6-7 kg, aber davon war natürlich ein echt großer Teil Wasser und vor allem Darminhalt. Wer abführt hat auch Erfolg auf der Waage… natürlich füllt sich der Verdauungsapparat innerhalb von ein paar Tagen nach dem Ende der Fastenkur wieder und so habe ich am Ende ungefähr 3 Kilo reinen Gewichtsverlust gehabt.

Wichtiger für mich ist tatsächlich, dass ich ein paar anderen positive Dinge mitgenommen hab.

  • Ich dampfe meine E-Zigarette seither ohne Nikotin. Nur noch Aroma. Apfel und Grapefruit mit etwas Koolada (ähnlich wie Menthol), wenns jemanden interessiert.
  • Ich habe seit vielen Jahren zu hohen Blutdruck. Der ist zwar mit LC/Keto etwas besser geworden, aber noch nicht da wo er hinsoll. Seit der Fastenkur ist er noch etwas weiter gesunken und dort geblieben. Kann aber auch am weggefallenen Nikotin liegen.
  • Ich habe ein paar Wehwehchen gehabt, hauptsächlich Sachen mit Wundheilung, die ich seit Jahren mit mir rumgetragen habe. Das meiste davon konnte in dieser Woche abheilen. Ein paar Tage mehr hätten aber sicher auch nicht geschadet.
  • Meine gesamte Widerstandsfähigkeit und Wundheilung ist besser geworden. 2 Beispiele.
    • Ich habe mir kurz nach der Fastenkur ziemlich übel in den Finger geschnitten. Richtig scharfes Messer, langer und tiefer Schnitt. Die Heilung dieser Wunde war doppelt so schnell wie gewohnt. Zufall?
    • Heute vor 2 Wochen habe ich mir eine richtig üble Erkältung eingefangen – Husten, Schnupfen, Heiserkeit und derbe Halsschmerzen. Wer uns auf Instagram folgt, hatte das vermutlich mitbekommen. Früher hätte ich mindestens 3 Wochen gebraucht bis das gröbste rum gewesen wäre, 4 Wochen für den Husten (besonders in der Nacht). Diesmal waren es 8 oder 9 Tage und sowohl Vroni als auch ich waren sehr überrascht.

Alles in allem also eine sehr positive Erfahrung für mich. Ich werde eine oder zwei Fastenkuren pro Jahr in meinen Alltag aufnehmen und ich werde auf jeden Fall 10 Tage anpeilen. Oder 14, weiß ich noch nicht.

Unklar ist, ob ich meine Frau auch dazu begeistern kann :) Mal sehen.

Am Ende kann ich sagen: ja ich habe 7 Tage für ein Zertifikat gefastet. Aber wiederholen werde ich es für mich, für mich ganz alleine.

Meine Frage an dich

Hast du schon mal gefastet, hast du Erfahrungen damit gemacht?

Schreib doch unten in die Kommentare, welches Kurprogramm du gemacht hast, wie lange und vor allem auch… warum?

Ich bin gespannt!

Viele Grüße
Nico

Über Nico

Avatar-FotoNico ist Ernährungsberater, zertifizierter Fastenleiter und Keto-Experte. Er ernährt sich selbst seit 2014 Low Carb mit ketogenen Phasen. Bisher hat er damit über 40 kg abgenommen und hilft anderen, ihre durch Ernährungs- und Lebensstiländerungen zu verbessern.

Weiterbildungen: Ernährungs- und Gesundheitsberater (Isolde Richter), Fastenleiter (Isolde Richter)

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Ingrid

Thursday 7th of January 2021

Hallo, mit dem Fasten habe ich auch meine Erfahrungen gemacht. In den '90ern mehrmals alle 6 Monate für 10 Tage gefastet. Meine Hoffnung war abzunehmen, was leider in 10 Tagen nicht mehr als 3 kg weniger gebracht hatte und nach dem Fastenbrechen waren sie dann auch schnell wieder da. "Erlernt" hatte ich das während einer Reha, die das Fasten angeboten hatten. Und da zu dieser Zeit das Fett eine ganz böse Sache war, war ich nach der Reha als Vegetarierin 10 Jahre unterwegs. Alles versucht, mit NICHTS auf lange Sicht einen Erfolg gehabt. Meine Hausärztin meinte, es sei wohl genetisch bedingt. Damit hatte ich mich dann abgefunden und mir als ich 60 wurde geschworen, nie mehr zu hungern kder eine neue Diät auszuprobieren. Dann bin ich im letzten Jahr auf Keto gestoßen und dachte, das probierst du. Im Juni angefangen und bis heute 12 kg abgenommen. Ich konnte es fast nicht glauben, zumal ich mittlerweile 67 war und mit so einem Erfolg niemals gerechnet hatte. Also, weiter so. Fasten ist gut, aber für mich keine Option mehr, da ich Probleme mit sehr hohen Harnsäurewerten hatte. Daraufhin wurde mir vom Arzt empfohlen, das Fasten einzustellen. Meiner Meinung nach ist es für das Gewicht zu reduzieren nicht so gut geeignet, für den Körper zu reinigen aber schon. Wie bei Keto, wenn die ersten paar Tage mit Kopfschmerz und Müdigkeit vorbei sind, kommt die Euphorie. Wünsche euch allen ein gutes Jahr und bleibt gesund

Sie sollte nicht Recht behalten.

Yasmina

Tuesday 5th of January 2021

Ja habe früher immer den Ramadan von 30 Tagen, wo morgens um drei Uhr oder um zwei Uhr etwas essen und dann nichts mehr gegessen bis die Sonne unterging durfte man wieder was essen. Da ich aber Diabetekerin bin würde es mir vom Arzt untersagt.